
Vier südbadische Fechterinnen unter den Top 32 – Team Südbaden I auf Platz 6
Bei den Deutschen Degen-Meisterschaften der U15 in Waldkirch sorgte Mila Masinde aus südbadischer Sicht für den Höhepunkt. Die Waldkircherin wurde Zweite und holte sich den deutschen
Vizemeistertitel. Erst im Finale wurde die deutsche Ranglistenfünfte von Anna Maria Bießner (Neusser SV) mit 8:15 gestoppt.
Nach Bronze im Vorjahr ist dies für die 14-jährige Nachwuchshoffnung ein weiterer glänzender Erfolg für den südbadischen Landesverband und den Waldkircher Stützpunkt. Im Damendegen kamen mit Nike
Pflugfelder, Helena Drayer und Annemarie Zwicker weitere Fechterinnen unter die Top 32. Am Sonntag traten mehrere Teams aus Südbaden beim Mannschaftswettbewerb an. Das Damendegen Team Südbaden I
verpasste das Halbfinale und wurde Sechste.
Südbadens Präsident freut sich über zweimal Silber

Swen Strittmatter, der Präsident des Südbadischen Fechterbundes, freute sich über die DM-Silbermedaille von Mila Masinde riesig, zumal erst vor drei Wochen Theodor Zwicker vom FC Konstanz bei den nationalen Titelkämpfen der U17 auch den deutschen Vizemeistertitel für den kleinen Landesverband holte. Swen Strittmatter (Rheinfelden) verfolgte aufmerksam die Titelkämpfe, stand teilweise als Betreuer an der Bahn und half bei den Siegerehrungen mit. Zudem nahm der Verbandspräsident gerne die Komplimente der teilnehmenden Vereine für die perfekte Ausrichtung der gastgebenden Fechtabteilung im südbadischen Stützpunkt entgegen. Gerade im Jahr des 75-jährigen Bestehen des Südbadischen Verbandes nahm er dies mit besonderem Stolz zur Kenntnis.
Ausrichtung und TD passte – reibungsloser Verlauf

An zwei Tagen ging es am 31. Mai und 1. Juni im wahrsten Sinne heiß her. Bei den Vorrunden- und ersten KO-Gefechten mussten die Fechter und Fechterinnen der Jahrgänge 2010 bis 2013 zwischen der Kastelberghalle und der Stadthalle pendeln, letztere erstmals als Haupthalle. In der sanierten Stadthalle ging es meisterlich zu. Die Länderflaggen und die Bundesfahne ließen es erraten, es war ein besonderes Turnier. Zum 16. Male richtete die Fechtabteilung des SV Waldkirch (SVW) eine deutsche Meisterschaft aus und erhielt von allen Seiten nur Lob. Aber auch die Turnierdirektion mit Florian Maunz (Heidelberg) hatte mit dem Ophardt-Team alles im Griff und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
Annemarie Zwicker schlägt die deutschen U15-Ranglistenerste

Sportlich schnitten die Mädchen am besten ab. Schade nur, dass im 32-Feld die zwei SVW-Athleten Mila Masinde und Helena Drayer aufeinanderstießen. Hier zog Helena mit 11:15 gegen die spätere
Vizemeisterin den Kürzeren. Vereinstrainer Andy Langenbacher hätte ihr sonst einen Platz unter den besten 16 zugetraut.
Etwas zäh in das Turnier ist Annemarie Zwicker aus Konstanz gestartet. Doch im 64er-Tableau setzte die deutsche Ranglistenachte gegen Antonia Petrovici (Offenbach) ein dickes Ausrufezeichen und
schaffte eine Überraschung. Gegen die deutsche Ranglistenführende hielt Zwicker nicht nur mit und lieferte einen großen Kampf. Am Ende landete die Konstanzerin sogar den entscheidenden 15:14
Siegtreffer. Doch leider kam für die Tochter des südbadischen Vizepräsidenten in der nächsten Runde gegen Marlene Spilker (Bielefeld) mit 9:15 das Aus.
Ergebnisse der südbadischen Fechterinnen:
2. Platz Mila Masinde (Waldkirch),
19. Platz Nike Pflugfelder (Waldkirch),
21. Helena Drayer (Waldkirch),
32. Annemarie Zwicker (Konstanz),
64. Carla Graeve (Waldkirch),
73. Laura Hellmann (Waldkirch).
6. Platz für das Team Südbaden I
Am Sonntag errang die Mädchen-Mannschaft von Südbaden I mit Nike Pflugfelder, Mila Masinde, Helena Drayer (alle Waldkirch) und Annemarie Zwicker (Konstanz) den 6. Platz. Die von Kai Hollstein und Andy Langenbacher betreute Mannschaft erlitt beim Kampf um den Einzug in das Halbfinale mit 25:45 Treffern gegen den späteren deutschen Mannschaftsmeister Hessen eine Niederlage, konnte somit im Kampf um Bronze nicht mehr eingreifen und musste mit den Platzierungsgefechten zulieb nehmen. Nach einem 45:42 Sieg gegen Württemberg II unterlag das südbadische Team im Kampf um Platz 5 mit 31:45 gegen Sachsen.
Das von Swen Strittmatter betreute Damen-Team Südbaden II belegte Platz 19. In der Mannschaft starteten Aksinya Gerbel (Rastatt), Jialu Zhong (Waldkirch), Carla Graeve (Waldkirch) und Laura
Hellmann (Waldkirch).
Im Herrendegen errang die sehr junge südbadische Mannschaft mit Nico Weber (Lahr), Ben Ackermann (Konstanz) und Marc Jäger (Waldkirch) Platz 17.
Im Einzel schafften sie folgende Platze: 63 Nico Weber, 86. Marc Jäger und 91. Ben Ackermann.
Lobeshymnen, trotzdem haben es kleine Vereine künftig schwer
Insgesamt wurde der ausrichtenden Fechtabteilung des SV Waldkirch eine sehr gute Arbeit bescheinigt, genauso wie dem TD mit Florian Maunz (Heidelberg) als DFB-Wettkampfmanager. Nach der früheren jahrzehntelangen Ausrichtung des Florett-Junioren-Weltcups war es für die Waldkircher Fechtabteilung die bereits 16. Ausrichtung einer DM. Es könnte jedoch die letzte gewesen sein. Durch die Änderung der DM-Bewerbungsbedingungen scheint es fast unmöglich, diese zu erfüllen. Die kleinen Vereine haben darunter zu leiden – wie der SV Waldkirch – obwohl sie bisher sehr gute Ausrichter und Gastgeber waren. Das hat auch für 2025 der DFB-Wettkampfmanager so bestätigt.
Preise der Stadtwerke Waldkirch – Edelstein- und Orgelpokale

Vielleicht gehen durch die Zentralisierung auch kleine, besondere Nuancen verloren, die kleine Ausrichter mit einem gewissen Stolz zeigen. So gab es in Waldkirch für die Sieger und Medaillengewinner nicht nur die gewohnten DFB-Medaillen. In Anlehnung an lokalen Besonderheiten hielt die gastgebende Fechtabteilung extra Preise der Stadtwerke Waldkirch bereit. Die Mannschaften nahmen je vier hübsche Achatscheiben entgegen, denn die Kandelstadt kann eine über 550-jährige Tradition des Edelsteingewerbes vorweisen. Nicht ganz so alt, aber doch schon 225-Jahre ist die heute noch aktive und lebendige Tradition des Orgelbaus, wofür Waldkirch mit seinen Dreh-, Jahrmarktorgeln weltbekannt ist. So erwartet die Orgelstadt vom 27.-29. Juni Gäste aus der ganzen Welt zum internationalen Orgelfest. Als kleine Erinnerung erhielten die Medaillengewinner im Einzel einen speziellen Orgelpokal. Der deutsche Meister Franz Koch aus Dresden hatte nicht nur seine Freude daran, sondern probierte sie gleich aus und entlockte der Holzpfeife die ersten Töne. So setzte der Dresdener nicht nur sportliche, sondern auch lokale Akzente. Die 16. Deutschen Meisterschaften im südbadischen Stützpunkt Waldkirch werden so in den Heimatorten nachhallen und ihre Spuren hinterlassen.